Alpakas im Chemnitztal
Natur erleben

Wolf nein Danke

Vor ein paar Wochen war es nun auch bei uns soweit, der Wolf schlich früh morgens 7:45Uhr bei Sonnenschein um unsere Alpakagehege und konnte sogar vom Nachbar fotografiert werden. Alle Gehege sind max. 50m von Wohnhäusern entfernt. Sofort kontaktierten wir schriftlich und mit Bild die untere Jagdbehörde, die Fachstelle Wolf und fragten wie uns geholfen werden kann. Die Jagdbehörde verwies uns recht schnell an die Fachstelle Wolf. Am nächsten Tag bekamen wir einen Anruf von der Tierhalterberatung der Fachstelle mit der Aussage, dass diese nur für Ziegen und Schafe zuständig sei und es für Alpakas keine Hilfe gäbe. Unser Einwand, dass es sehr wohl in Sachsen Alpakahalter gibt, bei denen mit viel Geld geholfen wurde, wurde mit der Aussage abgetan, dass es dort eben schon Risse gab. Unserer Forderung, uns die Aussagen am Telefon auch schriftlich zukommen zu lassen, wurde nicht nachgekommen.
Zwei Tage später erhielten wir den nächsten Anruf der Fachstelle Wolf, wobei uns mitgeteilt wurde, dass es für Alpakas weder Förderung noch Mindestschutzmaßnahmen gibt. Dies bedeutet, dass wir, egal wie wir die Tiere halten, doch entschädigt werden. Und wenn dann das Zuchttier 10.000€ wert war, wir auch 10.000€ bekommen würden, wenn es denn noch Geld im Fördertopf gibt. In den letzten Monaten hatten wir allerdings schon Kontakt mit vielen betroffenen Weidetierhaltern und wissen, dass die Realität ganz anders aussieht. Außerdem wird dabei völlig vergessen, dass so manches Weidetier zur Familie der Halter gehört und allein der immaterielle Verlust nicht auszugleichen ist. Nachdem ich dem Mitarbeiter dies gesagt hatte, riet er mir eine Stromlitze in 20cm um alle Gehege herum zu installieren. Der Wolf sei doch ein recht dummes Tier und wenn der einmal einen Stromschlag bekomme, komme der nie wieder. Allein für die Aussage, dass ein Tier, welches im Rudel jagt, recht dumm sei, lässt uns an der Fachkompetenz des Mitarbeiters zweifeln. Wieder baten wir vergeblich darum, uns die Aussagen schriftlich zuzusenden.
Stattdessen bekamen wir am nächsten Tag eine Mail mit der Aussage, es handele sich nicht um einen Wolf und es wurde auch noch kein Wolf im Chemnitztal gemeldet. Dabei hatte der Nachbar ein mehrseitiges Formular ausgefüllt und den Wolf mit Bild gemeldet. Außerdem berichtete die Seite Wölfe Westsachsen in den sozialen Medien schon viele Wochen vorher über einen Wolf, der schon längere Zeit durch das Chemnitztal streift. Wir bezweifeln stark, dass die Fachstelle auch davon nichts gewusst hat. So viel zur offenen  und ehrlichen Kommunikation der Fachstelle Wolf.
Unser Fazit: Die Fachstelle Wolf in Sachsen leugnet und verharmlost den Wolf und betreibt ausschließlich Lobbyarbeit für diesen. Dabei wird Sie von Menschen beraten, die in den letzten 15Jahren gutes Geld mit dem Wolf verdient haben und natürlich Interesse daran haben, dass dies auch genau so bleibt. Weidetierhalter wie wir, werden mit dem Problem allein gelassen.
Ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch ist unserer Meinung nach, in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft, nicht möglich. Spätestens wenn der Wolf nachweislich dort entlang läuft, wo sonst die eigenen Kinder am Waldrand spielen, denkt man einfach anders darüber nach. Dabei ist uns völlig klar, dass der Wolf, wenn wir uns groß machen, davon rennt, weil er NOCH genug Scheu vor uns hat. Aber was passiert wenn Kinder den Wolf allein sehen? Sie schreien und rennen davon, was unweigerlich den Jagdtrieb des Wolfes weckt. Und nein, es gibt auch keinen Zaun, welchen das schlaue und lernfähige Tier noch nicht überwunden hat. Zaunanlagen wie in Tierparks, wo Wölfe gehalten werden (5m hoch mit Stromlitze oben und 2m in die Erde betoniert) sind für Weidetierhalter einfach nicht umsetzbar. Auch Herdenschutzhunde können hier nicht eingesetzt werden. Wer möchte schon gern Hunde in der Nachbarschaft, welche die ganze Zeit kläffen und die Zähne wetzen. Welche Versicherung möchte diese Hunde Haftpflicht versichern? Wer trägt das Risiko?
In Deutschland werden viele Millionen Euro für die Lobbyarbeit für den Wolf ausgegeben. Es werden sogenannte Experten engagiert, um die Meinungsbildung des Volkes zu beeinflussen. Diese halten bezahlte Vorträge in denen den Kindern erzählt wird, der Wolf in Deutschland sei genauso gefährlich wie eine Spinne. Oder mit der Wespe kommen wir ja auch klar, wenn  wir einfach einen Deckel auf unser Saftglas legen. Auf andere Länder in denen in dieser Weise die Meinungsbildung beeinflusst wird, zeigen wir mit dem Zeigefinger. Dennoch klatschen viel zu viele Menschen Beifall und denken, sie tun der Natur etwas Gutes. Dabei haben selbst die Experten schon erkannt, dass der Wolf nicht dazu taugt, die Wildbestände zu regulieren. Das haben unsere Jäger die letzten 100Jahre besser gemacht. Dabei gibt es auch Schonzeiten. Dem Wolf ist das egal, ob das Kitz verhungert, wenn er Mama Reh auffrisst. Die Argumentation der Experten ist jetzt nur noch, dass die Rehe durch die Evolution ohne Wolf, dann in ein paar hundert Jahren aussehen wie Hängebauchschweine, weil sie nicht mehr wegrennen müssen. Deshalb brauchen wir den Wolf hier. Ja wir haben uns das auch tatsächlich vor Ort angehört, da wir ungern nur Meinungen von anderen weitergeben.
Gerade heißt der größte Feind der Wolfsfanatiker Markus Söder. Man kann ja von dem Mensch halten was man will und sagen dass er nur für den Wahlkampf den Wolf schießen lässt. Aber wenn er dadurch die Wahl gewinnt oder meint gewinnen zu können, dann möchte die Mehrheit, dass der Wolf bejagt wird. Und in einer Demokratie hat sich nun einmal die Minderheit, auch wenn diese laut ist und sich irgendwo festklebt, der Mehrheit unterzuordnen.
Da wir Aussagen wie „Soll der Wolf in den Supermarkt gehen“, oder „Der Wolf war doch vor uns da“ (Wir hoffen solche Menschen werden nie Kinder haben, weil diese ja auch wieder zwangsläufig Lebensraum einnehmen), einfach nicht mehr hören können, buchen Wolfsfanatiker in Zukunft Ihr Naturerlebnis bitte woanders. Vielleicht lassen sie sich ja vom Experten für 300€ pro Person den Wolf in der Wildnis zeigen, auf dass das Raubtier auch noch die letzte Scheu vor dem Menschen verliert.
Ja Lobbyarbeit gegen den Wolf ist nicht so populär, aber wir werden euch auch in Zukunft  über unsere Erfahrungen berichten und werden uns auch nicht einschüchtern lassen. "Das große Geld verdienen" mit dem Wolf muss ein Ende haben.

 
 
 
 
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